Blogbeitrag vom 3. Oktober 2022

„Jeder Unfall ist ein Grund mehr für Prävention.“

 

Als Polizist steht Christian oft an der Front und bekommt vieles mit. Einige Unfälle gehen einem sehr nah, einige hätten auch vermieden werden können. Christian erzählt aus seinem Alltag.

Eines meiner schlimmsten Erlebnisse als Polizist war ein Auffahrunfall auf der Autobahn: Drei Frauen fuhren in ihrem PWK auf einen Stau zu und hielten rechtzeitig. Der LKW, der hinter ihnen kam, übersah das Stauende, schaffte es nicht mehr zu bremsen und schob den PKW der Frauen in den LKW vor ihnen. Zwei der Insassinnen überlebten schwer verletzt, die dritte hat es leider nicht geschafft. Wir haben ihren Führerschein im Auto gefunden und ich musste in der Notaufnahme des LKHs Feldkirch ihre Identität bestätigen. In diesen Momenten wird einem sehr bewusst, wie nah das eine am anderen liegt: Erst bist du normal im Verkehr unterwegs und dann kann plötzlich alles passieren.

Wenn man als Polizist zur Unfallstelle kommt, versucht man zu funktionieren und zu helfen, aber man nimmt eine ganze Menge zum Nachdenken mit. Die meisten Unfälle passieren wegen Ablenkung, nicht angepasster Geschwindigkeit, Alkohol oder Drogen.

Manche hätten sogar vermieden werden können und da versuchen wir anzusetzen. Zum Beispiel mit dem Schulwegprogramm „Sehen und gesehen werden“. Es hat seinen guten Grund, warum Kinder vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen sind: Sie sind noch nicht in der Lage, sich in andere Verkehrsteilnehmer hineinzuversetzen, deswegen ist es besonders wichtig, dass wir die Kleinsten beim Umgang mit Risiken unterstützen.

Es gibt einen Grund, warum Kinder
vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen sind.

Ich habe selbst zwei kleine Töchter und bin sehr dahinter, dass wir den richtigen Umgang mit Risiken und Gefahren üben. Das kann die eigene Sichtbarkeit sein, aber auch der Schulweg mit dem neuen Scooter. Beim „Sehen und gesehen werden“ sitzen die Kinder selbst im Fahrzeug und schauen, wie nah man einem dunkel gekleideten Fußgänger kommen muss, bis man ihn überhaupt sieht. Dann zeigen wir ihnen den Unterschied, wie gut man den Fußgänger sieht, wenn er eine Leuchtweste trägt. Seitdem ich Papa bin, hat sich meine Sichtweise und damit auch mein Verhalten geändert. Ich glaube, mit mehr Aufmerksamkeit und Kleinigkeiten wie Reflektoren könnten einige Unfälle verhindert werden.

Weitere Informationen zum Programmangebot „Sehen und gesehen werden“ findest du hier! 

Die Geschichte wurde von Veronika Mennel verfasst.

WIR ALLE SIND UNFALLPRÄVENTION
25 Jahre Sicheres Vorarlberg

Wir feiern 2022 unser 25-jähriges Bestehen und nutzen das Jahr, um das Thema Unfallprävention mehr in´s Bewusstsein der Menschen zu rücken. Denn jeder kann und macht Unfallprävention auf vielfältige Weise. Wir als Organisation möchten  zusätzlich anregen und unterstützend mithelfen.

Daher stellen wir euch jeden Monat eine neue Persönlichkeit vor, die ihre Geschichte erzählt. Die Geschichten über Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse zeigen, wie viel wir alle zu einem sicheren Vorarlberg beitragen können.

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