Kohlenstoffmonoxid
Der richtige Umgang mit Kohlenstoffmonoxid (CO)
Immer wieder kommt es auch im Ländle zu Unfällen mit dem tückischen Gas Kohlenstoffmonoxid (gebräuchlich: Kohlenmonoxid) oder auch CO, wie es in der Chemie genannt wird. Durchschnittlich alle zwei Monate werden Einsatzkräfte zu einem neuen Fall gerufen. Durch einfache Sicherheitsmaßnahmen und Vorkehrungen können Unfälle verhindert werden. In diesem Ratgeber erfährst du, was hinter diesem Gas steckt, bei welchen Symptomen du aufmerksam werden solltest und wo sich überhaupt Risiken verbergen.
Das Gas Kohlenmonoxid (CO) ist durch seine geruch- und farblose Eigenschaft für uns Menschen nicht zu erkennen. Es entsteht bei unvollständigen Verbrennungsvorgängen von kohlenstoffhaltigen Substanzen (z.B. Holz, Öl, Erdgas) ohne genügend Sauerstoff. Gefährlich wird es für uns aber nur in
geschlossenen Räumen. Zusätzlich ist zu bedenken, dass man keine direkten Berührungspunkte haben muss, um gefährdet zu sein, da Gase auch Wände und Decken ungehindert durchdringen können.
Kohlenstoffmonoxid bindet sich an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin und blockiert die Bindungsstellen für Sauerstoff (O2), das heißt es verhindert den Transport von Sauerstoff im Blut (CO bindet sich mit Hämoglobin dreihundertmal
besser als O2). Umso mehr Hämoglobin-Zentren von CO besetzt sind, umso weniger O2 kann folglich durch unser Blut transportiert werden. Infolgedessen werden
Organe unzureichend versorgt und das Ersticken droht.
Eine CO-Vergiftung wird mittels eines Bluttests festgestellt.
Die Symptome sind abhängig von der Kohlenmonoxidkonzentration und der Dauer der Einatmung. Je nach Alter und allgemeinem Gesundheitszustand zeigen sich folgende Beschwerden:
- Schwindel, Kopfschmerzen
- Übelkeit, Erbrechen
- Sehstörungen, Ohrensausen
- Kurzatmigkeit, Druck auf der Brust
Zusätzlich können sich bei schweren Vergiftungen folgende Symptome äußern:
- Kreislaufkollaps
- Bewusstlosigkeit
- Krampfanfälle
Die Schädigungen können in relativ kurzer Zeit tödlich sein.
Die frühestmögliche Atmung von 100% Sauerstoff wird für alle Patienten mit entsprechender Verdachtsdiagnose empfohlen.
WICHTIG: Alle Symptome in diesem Zusammenhang müssen ernst genommen werden, vor allem dann, wenn mehrere Personen, die sich gleichzeitig
in einem Raum aufgehalten haben, ähnliche Symptome aufweisen.
Grundsätzlich: Nur in geschlossenen Räumen!
- Alte oder defekte Gasthermen
Vor allem bei hohen Außentemperaturen können Abgase der Therme nicht aufsteigen und entweichen. - Zeitgleicher Betrieb von Gasthermen und mobilen Klimageräten
Die Klimageräte saugen Luft aus dem Raum ab und beeinträchtigen die Luftzirkulation, die CO-Konzentration kann dadurch stark ansteigen. - Schlechter Kaminzug eines Ofens
- Blockierte Kamine
- Lagerräume
(Gärkeller, Pelletslager, usw.) - Rauchen von Wasserpfeifen, vielen Zigaretten oder auch Shishas
- Verwendung von Holzkohlegrills in Innenräumen und Garagen (sollte man nie machen!)
- Verstopfte Rohre innerhalb der Therme
Eine regelmäßige fachkundige Überprüfung ist sehr wichtig!
- Notrufnummer der Vergiftungszentrale einspeichern: 01 406 43 43 oder 144
- Kamine, Gasthermen und Durchlauferhitzer regelmäßig fachgerecht überprüfen bzw. warten lassen.
Auf Herstellerhinweise achten! - CO-Melder installieren lassen.
Gerate bei Alarm nicht gleich in Panik. Die Melder sind sehr sensibel eingestellt, um eine frühzeitige Warnung sicherzustellen. - Klimageräte nicht ohne vorherige Erstellung eines Raumluftbefundes (durch Rauchfangkehrer, Installateur-Fachbetrieb) in Betrieb nehmen.
- Auch an Tagen mit hoher Außentemperatur sollte regelmäßig gelüftet werden, insbesondere während die Therme in Betrieb ist (beim Duschen, Geschirrabwaschen, etc.). Befindet sich die Therme in einem Raum ohne Fenster, öffne das nächstgelegene Fenster und die Verbindungstüren.
- Achte immer auf genügend Sauerstoffzufuhr.
(viel an die frische Luft gehen) - Grille oder heize niemals in geschlossenen Räumen mit Holzkohlegrills!
- Herd im Wohnwagen keinesfalls als Heizung verwenden
- Regelmäßig lüften (vor allem beim Kochen!)
- Auf die Farbe der Flamme achten: Sobald der Gasherd die gewünschte Temperatur erreicht hat, sollte die Flamme blau sein! Falls der Ofen oder der Gasherd eine gelbe Flamme erzeugt, bedeutet das meist, dass keine ordnungsgemäße Verbrennung stattfindet und somit ein erhöhtes Risiko für überschüssiges CO besteht, in diesem Fall Gasherd sofort abstellen und Fachpersonal kontaktieren.
- Beim Heizen regelmäßig stoßlüften!
(auch wenn es widersprüchlich klingt!) - Abgasabfuhr kontrollieren
Eingebaute Gaskocher in Wohnwagen und Wohnmobilen sind im Allgemeinen sicherer als freistehende Campingkocher. Die Verbrennung dieser Öfen findet in einem geschlossenen Raum statt und sie haben einen Rauchabzug. Dieser Rauchabzug muss regelmäßig geprüft werden. Du findest ihn normalerweise im Schrank über dem Herd. Prüfe, ob der Rauchabzug senkrecht hängt und keine Knicke aufweist. Prüfe auch, ob das Ende des Abzugs frei und sauber ist. - Regelmäßige Wartung aller Gasanlagen
- CO-Melder installieren
Bei Fragen zur Installation stehen Fachbetriebe zur Verfügung,
wie beispielsweise das Brandschutzteam Vorarlberg.
- Kontaktperson: Rauchfangkehrer:innen
- Klimageräte von Experten und Expertinnen installieren lassen
- Alte Thermen regelmäßig warten lassen
- Sich mit CO-Meldern auseinandersetzen und bei Bedarf kaufen und installieren (beim Kamin oder Ofen im Wohnbereich auf jeden Fall sinnvoll). WICHTIG: nicht mit CO2-Melder verwechseln, diese
funktionieren ganz anders! - Überlegungen anstellen, ob eine Umrüstung auf alternative Heizmethoden, wie elektrische Infrarotheizungen und E-Boiler für das Warmwasser, Sinn macht
- Hinweise auf Herstellervorgaben lesen und einhalten
- Von Heizkanonen (bei privaten Feiern, usw.) absehen
- Auf richtige Pellets-Lagerung achten
(vor allem, wenn man die Vermutung hat, dass sie noch feucht sein könnten) >>> Hier ist es wichtig, zu lüften und nicht lange im Raum zu bleiben.