Blogbeitrag vom 5. Mai 2024

PERSÖNLICHE EINBLICKE EINER THERAPIEBEGLEITHUNDE-FÜHRERIN BEIM BESUCH IM KINDERGARTEN

 

Meine Liebe zu Hunden veranlasste mich vor acht Jahren dazu, meinen Berner Sennenhund Murphy  im „Club des Chiens“ in Götzis zum Therapiebegleithund ausbilden zu lassen. Im Anschluss erfolgte über das Messerli Research Institute die Prüfungsabnahme. Zwei Jahre später absolvierte ich dann mit meiner zweiten Berner Sennenhündin Numa ebenfalls diese Ausbildung. Bis vor einem halben Jahr war ich mit Numa für Sicheres Vorarlberg in Kindergärten unterwegs und habe den praktischen Teil des Programmes HUNDE SICHER VERSTEHEN umgesetzt. 

Inzwischen ist Numa seit 6 Monaten in der wohlverdienten Hundepension und genießt mit ihrem Junghund Kaya die Ruhe. Gerne erinnere ich mich an die Zeit, als wir beide aktiv in den Kindergärten unterwegs waren.

Hündin Numa fühlte sich überall wohl und passte sich jeder Gegebenheit an. Die Kindergarten-Einsätze waren immer ein Highlight für uns. Ich sah in den Augen der Kinder soviel Neugier, Freunde, vielleicht auch etwas Anspannung zu Beginn der Stunde. Am Ende blieb stets die Freude.

Vorab ein ganz großes Lob an alle Kindergartenpädagog:innen mit denen ich je zu tun hatte. Sie haben die Kinder immer bestens vorbereitet! Das Büchlein „Flecki komm“ war allen ein Begriff. Was für mich auch immer sehr angenehm war, dass sich die Pädagog:innen selbst für das Thema interessiert haben. Das ist sehr wichtig, denn in nur einer Stunde mit Numa ist der Hundeumgang noch lange nicht vollständig erarbeitet! Das Lernen und Verhalten gegenüber Hunden muss weitergelebt werden. Als sehr wichtig würde ich es erachten, dass die Eltern vorab über dieses Thema informiert werden.

Es ist ganz wesentlich, dass das Gelernte über die Hunde regelmäßig von den Pädagoginnen und Pädagogen wiederholt wird.

Der Besuch mit Numa bei den Kindern

Da wir uns die Räumlichkeiten schon immer am Vortag angesehen haben, marschierten wir ruhig, beinahe cool zu unserem vorgegebenen Platz, richteten uns ein und warteten der Dinge. Die Gruppen bestanden immer aus ca. 10 Kindern und ein bis zwei Pädagog:innen. Eine Stunde lief dann folgendermaßen ab:

Die Kinder kamen langsam und still im Gänsemarsch in den Raum. Ich war immer gerührt, wenn ich sie kommen sah. Ich spürte, dass sie den Hund keinesfalls aufregen wollten und sich bemühten alles richtig zu machen. Das ganze basierte auf Freiwilligkeit – kein Kind musste etwas tun – nur wer keine Angst hatte und keine Hundehaar-Allergie. Meistens saßen die etwas Vorsichtigeren hinten und verfolgten von dort was läuft. Auf meine Frage hin, wer zu Hause einen Hund hat, kam das volle Leben in die Gruppe. Jetzt hatten wir schon den perfekten Start…

Ich stellte immer die Frage, wie man sich bei fremden Hunden und beim eigenen Hund verhält. Da  kamen immer die tollsten Theorien auf. Aber immer waren auch richtige Antworten dabei. Besonders spannend wurde es natürlich, wenn mit Numa alles praxisnah geübt werden konnte. Die Rollenspiele fanden die Kinder super!

So wurde es erst richtig lustig und machte großen Spaß. Die Kinder durften immer auch in die Rolle des/der Hundeführers/in schlüpfen und beide Seiten erleben.

Die Kinder fragten, ob sie den Hund streicheln dürfen. Wenn meinerseits mit einer Begründung verneint wurde, musste das akzeptiert werden. Oder aber sie durften den Hund streicheln. Wichtig ist, dass die Kinder lernen, sich korrekt zu verhalten und durch unsere Begegnung wurden „Fehler“ auch korrigiert. Numa ließ (fast) alles mit sich machen. Wir arbeiteten auch immer mit zweiter Leine. Die Kinder konnten so gut üben, wie man sich einem Hund gegenüber richtig verhält, wie man einen Hund angreift oder lieber nicht, was der Hund mag und was nicht.

Die Kinder wussten durch die gute Vorbereitung genau, wie sie sich verhalten müssen, wenn ein fremder Hund auf sie zu rennt und das wollten sie mir auch immer vorführen. Auf meine Frage, was sie mit einem Käsesemmel in der Hand machen, wenn ein Hund auf sie zukommt kam sofort die Antwort: „Fallen lassen!“ Bei der gleichen Frage mit einem Leberkässemmel mussten sie erst nachdenken. Das fand ich immer so herzig.

Mir persönlich war es immer am wichtigsten, dass die Kinder sich trauen, bei Ängsten zu den Eltern oder einem anderen Erwachsenen zu gehen und sich mitzuteilen. Außerhalb vom geschützten Trainingsfeld im Kindergarten kann einiges passieren. Nicht alle Hunde sind so ausgebildet und trainiert wie Numa! Alle Therapiehunde haben nach einem Wesenstest eine ziemlich aufwändige Ausbildung hinter sich, die weit über „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“ hinausgeht.

Mein Appell an die Pädagog:innen an dieser Stelle: Sie haben beim Programm HUNDE SICHER VERSTEHEN eine immens wichtige Rolle, denn nur wenn das Gelernte regelmäßigwiederholt wird, führt dies zum Erfolg.

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