Sicher im und am Wasser
Biotop und Pool sichern
Pool sichern und Leben retten? Klingt ganz einfach – ist es auch. In unserem Ratgeber findest du viele einfache Tipps und Tricks, wie Wasserflächen sicher gemacht werden können.
Wasser zieht Kinder magisch an. Die möglichen Gefahren sind Kindern jedoch lange nicht bewusst. Das Gefahrenbewusstsein eines Kindes entwickelt sich zwar laufend, ist aber erst mit ca. 14 Jahren vollständig ausgebildet. Ein weiteres Problem: Ertrinken passiert lautlos. Im Gegensatz zum Bild, das wir alle aus Fernsehsendungen kennen uns in unseren Köpfen haben, können Kinder und auch Erwachsene nicht mehr um Hilfe schreien, schlagen nicht wild um sich sondern gehen lautlos unter.
Wasser ist ein tolles Element, welches Kinder fasziniert. Es lässt sich hervorragend damit spielen. Gemeinsam mit einer Aufsichtsperson können Kinder hier sehr gut ihre eigenen Grenzen ausloten und einmal auch etwas „riskantere Situationen“ gut meistern lernen.
Bei Biotopen kann man den interessanten Artenreichtum der Natur in Gestalt von Pflanzen und Tieren beobachten und kennen lernen. Deshalb werden Teichanlagen auch bei öffentlichen Einrichtungen wie Schulen vermehrt angelegt.
Ein Badeteich oder Pool zuhause bringt jede Menge Freude und letztlich auch die Möglichkeit, das Schwimmen und den Umgang mit Wasser im eigenen Garten früh zu erlernen. Warum es gerade wichtig ist, den Badeteich oder Pool zuhause gut zu sichern, erfährst du im nächsten Absatz.
„Ich bin eh in der Nähe“
Praktisch alle Kinder waren zum Zeitpunkt des Ertrinkens in der Nähe von Erwachsenen, Jedoch ungenügend oder gar nicht beaufsichtigt.
Wenn Kleinkinder ins Wasser fallen, halten sie noch nicht automatisch die Luft an. Auch sind sie nicht in der Lage, den verhältnismäßig schweren Kopf über Wasser zu halten (der Totstellreflex lässt sie regelrecht erstarren). Bereits wenige Zentimeter Wassertiefe können deshalb zur tödlichen Gefahr werden: Kleinkinder können innerhalb weniger Sekunden ertrinken! Deshalb hat eine uneingeschränkte Aufsicht ohne jegliche Ablenkung hier oberste Priorität! In Griffnähe sind die Kleinen am sichersten.
Da die meisten Ertrinkungsunfälle immer noch dann geschehen, wenn die Kinder nicht durch Erwachsene beaufsichtigt werden, kommt oft die Hilfe zu spät. Eine unbekannte Zahl von Kindern kann zwar gerettet werden, einige von ihnen tragen jedoch – bedingt durch die unterbrochene Sauerstoffversorgung – irreparable Hirnschädigungen davon.
Den Pool zu sichern oder das Biotop abzuschließen kann schon viele schwere Unfälle verhindern. Folgend gibt es dazu genauere Tipps.
Maßnahmen die Helfen, unfälle im und ums wasser zu verhindern
- Biotope und Regentonnen entsprechend absichern (Pools, Biotope und Schwimmteiche am besten mit einem 1,5 m hohen Zaun und einer selbstschließenden Tür). Grundsätzlich sollten diese Wasserflächen nur an gut einsehbaren Stellen angelegt werden.
- Entleere das Wasser aus Planschbecken und anderen Gefäßen gleich nach Gebrauch – auch geringe Wassertiefen können gefährlich sein.
- Unbenutzte Pools abdecken und darauf achten, dass die Poolabdeckung fest ist, sollte ein Kind darauf steigen.
- Bei größeren Pools eine Poolbeleuchtung installieren, damit man nachts nicht versehentlich hineinfällt.
- Keine Spielsachen oder Wasserspielzeug im Wasser liegenlassen, diese animieren kleine Kinder danach zu angeln.
- Stolperfallen am Beckenrand vermeiden. Keine Spielsachen oder andere Hindernisse liegenlassen.
- Natürliche Gewässer wie das Meer, Seen oder Flüsse bergen noch ganz andere Gefahren als ein Schwimmbad, zum Beispiel gefährliche Strömungen. Ihnen sollte man mit besonderem Respekt begegnen. Das gilt auch für das Spielen am Ufer.
- Viele Bach- und Flussläufe in Vorarlberg stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Kraftwerksbetrieb – hier kann es zu jeder Tageszeit zu einem raschen Wasseranstieg bzw. Wasserschwall kommen.
- Vor einem Sprung in natürliche Gewässer muss die Stelle immer auf Wassertiefe, eventuelle Felsen oder Schwemmsand und angeschwemmte Äste, Rohre oder Stäbe überprüft werden.
- Luftmatratzen, ein Schwimmreifen oder Gummitiere sind tolle Spielzeuge, verleiten aber dazu, sich zu weit aufs Wasser zu begeben. Wenn es dann mitten auf dem See anfängt zu zischen und die Luft entweicht, kann es gefährlich werden.
- Achte darauf, dich nicht zu überschätzen und ausreichend Pausen einzulegen.
Beachte auch die Sicherheitstipps der Österreichischen Wasserrettung
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