Ratgeber

so kannst du deine kinder vor verbrennungen schützen 

Mit einfachen mitteln die gefahr, die von heissen dingen ausgeht, bannen

Babies und Kleinkinder entwickeln sich gerade in den ersten Lebensmonaten und -jahren unglaublich schnell und lernen fast täglich Neues dazu. Auch der Bewegungsradius deines Kindes wird täglich größer. Die Welt ist voller Abenteuer und spannender Dinge, die es entdecken möchte. Gleichzeitig ist aber noch kein Gefahrenbewusstsein vorhanden. Dein Kind erkennt noch nicht, wenn es sich in riskante Situationen begibt. Umso wichtiger ist es, dass wir deshalb mit wenigen Anpassungen Kinder vor Verbrennungen schützen. Denn solche Unfälle ziehen oft lebenslange Folgen nach sich. Neben den körperlichen (Narben) sind auch die psychischen nicht zu unterschätzen, die die Menschen nach traumatischen Erlebnissen oft lange belasten.

Verbrennung_Herd

Um Unfälle im Kindesalter zu vermeiden, braucht es zu allererst immer die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der betreuenden Person sowie die Einhaltung der Aufsichtspflicht. Allein dadurch kann viel Leid verhindert werden. Was du zusätzlich tun kannst, um dein Kind vor Verbrennungen und Verbrühungen zu schützen, haben wir hier für dich aufgelistet.

Verbrennungs- und verbrühungsunfälle lassen sich leicht vermeiden – hier unsere Tipps

  • Kinder von heißen Kaminöfen und dem Backofen fernhalten, heiße Flächen gut absichern.
  • Herdplatten mit Herdschutzgitter sichern.
  • Am besten auf den hinteren Platten kochen, Pfannenstiele immer nach hinten drehen.
  • Wasserkocher immer ausleeren.
  • Elektrische Geräte immer außer Reichweite des Kindes aufbewahren, Kabel nie herunterhängen lassen.
  • Keine Tischdecken verwenden und heiße Getränke nie am Rand des Tisches oder der Arbeitsplatte stehen lassen.
  • Nichts Heißes trinken oder essen, während du gleichzeitig dein Kind auf dem Arm hast.
  • Achtung: vor dem Füttern immer prüfen und am besten selbst probieren, ob das Essen/Getränk die richtige Temperatur hat (besonders bei in der Mikrowelle aufgewärmten Sachen).
  • Wassertemperatur immer zuerst prüfen (verlass dich nicht auf ein Thermometer, sondern halte deinen Ellenbogen ins Wasser teste so).
  • Immer noch kurz kaltes Wasser nachlaufen lassen und den Regler auf kalt stehen lassen (falls dein Kind selbst den Hahn betätigt kommt nicht sofort siedend heißes Wasser).
  • Sichere die Wasserhähne mit einem Thermostat ab, dieser begrenzt die Temperatur nach oben.
  • Falls du Wärmflaschen verwendest, achte auf guten Verschluss und mach sie nicht zu heiß – besser sind nicht zu heiß erwärmte Kirschkernkissen.
  • Lass keine Behältnisse mit heißen Flüssigkeiten herumstehen.

 

  • Lass dein Kind niemals, auch nicht nur ganz kurz, alleine im Auto – die sich rasch entwickelnde Hitze wird schnell zur tödlichen Falle.
  • Teste immer vorab die Temperatur des Wassers aus dem Gartenschlauch, bevor dein Kind damit spielt – die Wasserrückstände können sich extrem erhitzen.
  • Lies hier mehr zum sicheren Grillen mit Kindern.
  • Verschließe nicht gebrauchte Steckdosen dauerhaft mit passenden „Schutzkappen“ (z.B. mit diesen) bzw. tausche alte Steckdosen gegen solche mit „integriertem Berührungsschutz“ aus.
  • Prüfe mind. 1xjährlich deinen FI-Schalter auf Funktionstüchtigkeit.
  • Elektrische Geräte gehören nicht in die Nähe von Wasser, insbesondere wenn sie an Strom angeschlossen sind (lies hier mehr dazu).
  • Lass nie an Strom angeschlossenen Ladekabel herunterhängen.
  • Drachen nie in der Nähe von Strommasten steigen lassen, dabei immer beim Kind bleiben.
  • Erklär deinem Kind auch das richtige Verhalten bei Gewitter. Stell dich nicht unter hohe Bäume. Geht beim Baden bei Gewittern immer sofort aus dem Wasser.
  • Adventkranz und Christbaum trocknen in Innenräumen rasch aus. Lass deshalb nie brennende Kerzen unbeaufsichtigt.
  • Halten für den Notfall eine Löschdecke oder einen Feuerlöscher bereit.
  • Binde den Christbaum an oder verwende einen möglichst schweren Ständer, damit der Baum nicht umfallen kann.
  • Zeig deinem Kind, wie Kerzen sicher angezündet und gelöscht werden können, bleib aber immer dabei! Erklär ihm auch altersgerecht die Gefahr, die von Hitze und Feuer ausgeht.
  • Kerzen nicht zu weit hinunterbrennen lassen oder sogar Lichterketten anstatt echter Kerzen verwenden.
  • Immer wieder kommt es zu Silvester zu schwersten Verletzungen mit Böllern jeglicher Art wie Verbrennungen und Hörschäden – Feuerwerkskörper haben nichts in Kinderhänden verloren. Hier erfährst du mehr dazu.

Mit Geduld und Aufmerksamkeit

Trotz aller Schutzmaßnahmen sind die Eltern gefragt. Sie haben die wichtige Aufgabe, ihrem Kind Gefahren aufzuzeigen. Das Gefahrenbewusstsein entwickelt sich nämlich erst im Laufe der Zeit (siehe unten).

Kleinkind_Pfanne_Shutterstock

Erkläre deinem Kind alles genau. Und dies altersentsprechend und bei Bedarf auch öfters! Denn kein Sicherheitsprodukt ersetzt die Aufsichtspflicht der Erziehungsberechtigten!

Alle unsere gesammelten Tipps für mehr Kindersicherheit findest du auch bei OBACHT – DAMIT ICH SICHER AUFWACHSE.

Entwicklung des Gefahrenbewusstseins

0-4 Jahre
kein Gefahrenbewusstsein vorhanden.

ab ca. 4 Jahren
langsam setzt ein erstes Gefahrenbewusstsein ein.

ca. 5-6 Jahre
Kinder können akute Gefahr erkennen, wissen aber nicht, wie sie sich davor schützen könnten.

ab ca. 8 Jahren
Kinder können allmählich Gefahren vorausschauend erkennen.

 

ab ca. 9-10 Jahren
Kinder entwickeln langsam ein vorbeugendes Gefahrenbewusstsein. Sie lernen, durch bewusstes Handeln gefährliche Situationen zu vermeiden.

ab ca. 14 Jahren
Meist ist erst ab diesem Alter das vorausschauende und vorbeugende Gefahrenbewusstsein komplett ausgeprägt.

 

Sige kennt sich aus
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